Während der Film lief war es 54 Minuten lang mucksmäuschenstill im Saal 4 des Cinekarree in Aachen. Danach ging es sofort los mit den Fragen der Schülerinnen und Schüler der 12. und 13. Stufe. Charlotte Eichhorn, die Regisseurin und Daniel Moser, der als ZIWI in Prainha do Canto Verde gearbeitet hat – dem Fischerdorf im Nordosten Brasiliens, von dem der Film handelt – kamen mit den Antworten kaum nach. Die Fragen gingen in alle Richtungen, nach der realen Verbesserung des Lebens der Fischer, nach den Möglichkeiten, nach dem Abitur ins Ausland zu gehen und wie man eine Organisation findet bei der man mitarbeiten kann, nach der Ausstrahlung des „Vorzeigedorfes“ auf andere Dörfer in der Umgebung, nach der Nachhaltigkeit der Veränderungen vor Ort und der Beteiligung der Bevölkerung usw. Auch Steffanie Alles, die mit zwei anderen Studenten aus Aachen ein Medienprojekt mit ehemaligen Straßenkindern in Neu Delhi durchgeführt hatte war gefragt, wie sich denn genau der „Perspektivenwechsel“ für die Jungendlichen dort, aber auch für diejenigen vollzieht, die von hier aus in ein Projekt gehen. Bürgermeisterin Hilde Scheidt erzählte ihrerseits, wie Sie im Kontext der Partnerschaft Aachen-Kapstadt „Vom Süden lernen“ versteht, indem man vor Ort hautnah mitbekommt, wie Menschen in allen Teilen der Welt mit Mut und Fantasie versuchen ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Es war eine gelungene Veranstaltung. Die SoWi-Lehrer des Couven Gymnasiums und die Veranstalter von CulturBazar waren überrascht über die gute Resonanz bei den Schülern. Alle waren der Meinung, dass Projekte wie „Kino in der Schule“ häufiger angeboten werden sollten, ist es doch ein Unterschied, ob ein Film im Unterricht oder in einem großen Kino angeschaut wird. Öfter mal raus aus der Schule, das macht Sinn!
CulturBazar plant für das nächste Jahr weitere Projekte dieser Art.
Besonders bedanken wir uns bei Charlotte Eichhorn und Daniel Moser die für diese Veranstaltung extra nach Aachen gekommen sind und bei dem Team vom Cinekarree, das für einen perfekten Ablauf gesorgt hat.
Ein Dank geht auch an die Bürgermeisterin Hilde Scheidt für die Förderung de Projektes durch die Stadt Aachen, an die SoWi-Lehrer des Couven Gymnasiums die sich trotz dem Druck des Zentralabiturs, auf das Experiment eingelassen haben und an Manfred Rüsel von FilmLust GbR mit dem wir das Projekt zusammen entwickelt haben und der mit viel Erfahrung und wichtigen Tipps im Hintergrund mitgewirkt hat.
Der Film „Piraten, Landhaie und Umweltsünder, ein Dorf wehrt sich“ kann zu Bildungszwecken bei CulturBazar angefragt werden.